Anwendungsbereiche
Körperzusammensetzung und Gesundheit
Eine untrennbare Beziehung
"Mit der BIA/BIVA-Analyse werden Zustände und Veränderungen der Körperkompartimente analysiert, deren Menge gemessen und ihr Verhältnis zueinander in Bezug auf den Hydratationszustand beurteilt. Übertragen auf die Klinische Praxis und Terminologie bedeutet es, dass sich daraus Rückschlüsse auf die Hydratation (extrazelluläre Flüssigkeit ) und auf die Nutrition (Zellmasse entsprechend der intrazellulären Flüssigkeit) ziehen lassen. BIA kann daher präventiv (z.B. im Rahmen von Adipositas-Beratung) oder krankheitsbegleitend zur Kontrolle des Ausmaßes von körperlichen Veränderungen durch eine Krankheit oder zur Überprüfung der Wirksamkeit von medizinischen Interventionen zur Verbesserung/Wiederherstellung eines gesünderen körperlichen Zustandes eingesetzt werden. Insofern ist BIA eine analytische Methode, die anzeigt, ob und welche Auswirkungen ein Krankheitsprozess auf den Körper hat, welche kurz- oder langfristigen Einflüsse auf die Prognose zu erwarten sind und ob eine akute oder längerfristige medizinische Intervention indiziert ist. Demzufolge ist BIA/BIVA eine Methode zur Erfassung des körperlichen Gesundheitsstatus."
Johann Reichhardt, Internist und BIA-Experte
Die bioelektrische Impedanzanalyse ist bereits in vielen Disziplinen und Anwendungsbereichen der Medizin ein fester Bestandteil. Mit der BIA-Analyse können schnell und einfach der Ernährungszustand und die Körperzusammensetzung bzw. Flüssigkeitsdefizite oder Wasserverhaltungen bestimmt werden.
Diese Parameter können mit einzelnen Kenngrößen wie dem Körpergewicht resp. BMI oder auch mit Screening Tools nur unzureichend, bis gar nicht beschrieben werden. Die BIA-Methode ermöglicht es, eine Vielzahl von metabolischen Störungen und Mangelernährungen aufzudecken und zu kontrollieren.
Gynäkologie und Geburtsheilkunde
- Follow-Up zur Identifizierung der physiologischen Veränderungen während einer Schwangerschaft unabhängig vom Ungeborenen (Gewichtszunahme, Wasserverhaltung)
- Untergewichtige und mangelernährte Patientinnen (Malnutrition, Anorexia nervosa)
- Betreuung von Tumorpatientinnen (frühzeitiges Erkennen kataboler Prozesse)
- Einschätzung des Ernährungszustandes und damit die frühe Intervention als Eckpfeiler zur rechtzeitigen Verhinderung einer Mangelernährung
- PCO-Syndrom
Ernährung: Diätetik, Diabetes, Klinische Ernährung
- Zur Optimierung und Einstellung einer Ernährungstherapie
- Zur Therapieverlaufskontrolle: Überwachung der Körperkompartimente und Auswirkungen der Ernährungsumstellung
- Die BODYVECTOR®-Analyse ermöglicht, den Wasserhaushalt, insbesondere Wassereinlagerungen oder Dehydrierung mit Zu- oder Abnahme der Körperzellmasse, auch ohne Gewichtsveränderungen zu identifizieren
- Eingangsbefund zum Ernährungszustand des Patienten zur Festlegung des Gesamtbehandlungskonzepts, kontinuierliche Kontrolle der BCM/ECW/BMR-Werte
Kardiologie
- Prävention und frühzeitiges Erkennen einer Einschränkung der Herzleistung – noch bevor sich klinische Zeichen (Beinödeme, Lungenstauung) darstellen
- Einstellung und Verlaufskontrolle der Diuretika-Therapie
- Monitoring einer stimmigen Infusions-Therapie
Intensivtherapie und Reanimation
- Prävention und Kontrolle kataboler Zustände und schnelle Identifizierung von Flüssigkeitsverschiebungen, die bei Intensiv-Patienten häufig auftreten
- Überwachung einer künstlichen Ernährung
Nephrologie und Dialyse
- Definition des Trockengewichts zur korrekten Dialyse-Einstellung (Vermeidung einer Hypovolämie)
- Regulation und Steuerung des Flüssigkeitshaushaltes
- Management der Protein-Mangelernährung von Dialyse-Patienten
Gerontologie und Geriatrie
- Erfassung der Gewebe-Hydrierung und (frühzeitiges) Erkennen von Mangelernährung, Einstellung und Steuerung der Ernährungstherapie
- Im Forschungsbereich: Analyse der Gewebealterung (chronische Entzündung, Sarkopenie) auf der Basis der bioelektrischen Parameter
Onkologie, HIV
- Identifizierung und Management der Protein-Energie-Malnutration bei Tumor -und HIV-Patienten, (Erhalt der Körperzellmasse durch rechtzeitige ernährungsmedizinische Intervention, dadurch Vermeiden von Gewichtsverlust und Untergewicht)
- Differenzierte Analyse und Monitoring des Muskelwastings
- Kontrolle des ECM/ICM-Raumes sowie des Phasenwinkels als prognostisch wichtiges Indiz (Kachexie)
- Bewahrung und Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens durch gezielte und kontrollierte Ernährung
Sportmedizin
- Kontrolle und Trainingssteuerung: Erfassung des Muskelwachstum und der Hydratation
- Verlaufs-Monitoring zur Verifizierung von Trainingsergebnissen und Rehabilitationserfolgen mit evtl. Modifikation von Trainingsprogrammen
- Physiotherapie/Muskelaufbautraining zur Überwachung der Therapieziele und Anpassung des Therapieplans
- Aufdeckung von Übertraining und Entzündungszuständen
Wellness
- Check-up der Messperson mit quantitativer (kg und %) und qualitativer Kontrolle der Körperkompartimente (Verhältnis intra- zu extrazellulär, Hydratation und stoffwechselaktiver Körperzellmasse)
- Therapie-Steuerung zur Erreichung eines optimalen, körperlichen Gesundheitszustands (Normhydrierung sowie guter Ernährungs- und Trainingszustand)
Abrechnungsmöglichkeiten der BIA-Messung stellen wir Ihnen ausführlich in unseren FAQs vor.
Gerne können Sie uns weitere Fragen zu Ihrem Fachgebiet über das Kontaktformular stellen.